Was wir von Porsche lernen können

Börsentauglich. 

Porsche hat es mal wieder allen gezeigt, wie es geht. Mitten in der schwersten Krise der Nachkriegszeit und einem seit Monaten rückläufigen DAX ging das Unternehmen Ende September an die Börse. Erzielte seit der Privatisierung der Telekom 1996 den größten Erlös mit 78 Mrd. € und bescherte VW einen Gewinn von über 9,5 Mrd. €. Die Nachfrage überstieg das Angebot an Aktien um den Faktor 5. Zum Vergleich: der Börsenwert von Mercedes-Benz liegt bei 57 Mrd. € und der von BMW bei 46 Mrd. € und das, obwohl beide deutlich mehr Fahrzeuge jährlich herstellen.

Chapeau!

Es hätte mindestens ein Dutzend guter Gründe gegeben, den Börsengang zu verschieben. Doch Porsche hat es durchgezogen. Mit Erfolg.

Was würden Sie bekommen, wenn Sie Ihr Unternehmen heute verkaufen? Ist es börsentauglich? Was müssten Sie vorher noch alles in Ordnung bringen und was spricht trotzdem dagegen?

Es ist ein bisschen so, als würden nach langer Zeit Freunde zu Besuch kommen. Da muss auch alles daheim ordentlich sein und einen guten Eindruck machen – man will ja schon ein wenig glänzen.

Was den erfolgreichen Börsengang von Porsche so besonders macht: das Unternehmen hat genau die gleichen Probleme wie alle anderen Unternehmen auch: mangelnde Materialverfügbarkeit, unterbrochene Lieferketten, Preiserhöhungen der Lieferanten, Existenzsorgen der Lieferanten, Inflationssorgen, steigende Energiekosten. Und das Ganze inmitten der Transformation hin zum E-Auto mit Produkten, die größtenteils purer Luxus sind und die niemand zwingend braucht. Also, bei Lichte betrachtet, Voraussetzungen, die so manchen verzweifeln lassen. Doch die stolze, selbstbewusste Porschebrust, die Erfolge der Vergangenheit, das Image der Marke, die geplanten neuen Projekte – all das kommt bei den Investoren glänzend an. Sie glauben unerschütterlich und zuversichtlich an das Fortschreiben der Erfolgsgeschichte von Porsche.

Abbildung: Reif für die Börse? Was hindert Sie augenblicklich daran?

Starkes Vorbild

Ich finde, dass man sich davon schon eine Scheibe abschneiden sollte. Das Unternehmen musste den Börsengang nicht lange vorbereiten. Das meiste war da und vorzeigbar.

Ist das bei Ihnen, in Ihrem Unternehmen auch der Fall? Dann herzlichen Glückwunsch! Und falls Sie aktuell noch nicht so weit sind – was ja kein Wunder wäre – können Sie das zum Anlass nehmen, um zu eruieren, was alles momentan gegen den Börsengang spricht. Völlig unabhängig davon, ob Sie mit Ihrem Unternehmen an die Börse wollen oder nicht. So bekommen Sie Ihre individuelle To-do-Liste, um Ihr Unternehmen innerlich attraktiv zu machen. Und darum geht es doch.

Nehmen Sie sich also ruhig Porsche als Vorbild.

Wenn Sie Ihr Unternehmen nach vorne bringen, bringen Sie auch Deutschland nach vorne

Und jetzt sind Sie dran! Nutzen Sie diese Erkenntnis für Ihre Wertschöpfung. So bleiben Sie am Ball und steigern Ihren Gewinn. Und Sie bringen Ihr Unternehmen auf diese Weise weiter nach vorne. Noch weiter. Wir brauchen starke Unternehmen. Viele starke Unternehmen machen auch Deutschland stark.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/porsche-aktie-boersengang-1.5666040