Was 10 % der Unternehmen einfach besser machen

Die Durchzieher. 

Kürzlich las ich eine Studie über Unternehmen, die sich in Krisen besonders gut schlugen. Es waren nur knapp 10 % der untersuchten Unternehmen. Das zeigt, dass es schon eine besondere unternehmerische Leistung ist, nicht nur mit heiler Haut, sondern auch gestärkt aus Krisen hervorzugehen.

Auf Kurs bleiben und Balance halten

Dabei ist das Erfolgsrezept dieser Unternehmen verblüffend einfach: Auf Kurs bleiben und auf die Balance zwischen Kosten und Gewinn achten.

So oberflächlich dieser Satz beim Lesen auch klingen mag, sein Zauber liegt im Tiefgang. Auf Kurs bleiben heißt, an der Strategie und den Plänen festhalten. Komme, was da wolle. Vielleicht zeitlich etwas strecken, vielleicht im ersten Schritt nicht ganz so umfangreich umsetzen, doch an der grundsätzlichen Vorgehensweise festhalten – egal, wie stark der Wind ins Gesicht bläst.

Manche Langstrecken-Sportler kennen dieses Phänomen aus eigener Erfahrung. Wenn der Körper sagt, er kann nicht mehr, übernimmt der Kopf die Führung. Das gehört dazu und wird von Anfang an trainiert. Sonst klappt das nicht mit dem Ankommen. Und schon gar nicht in der angepeilten Zeit. Eventuell wird etwas Tempo rausgenommen oder ein Energieriegel mehr eingenommen. Doch vom Ziel „Ankommen“ wird nicht abgewichen.

Balance. Dieser Begriff ist wörtlich zu nehmen. Wenn die Kosten steigen und damit die Gewinnhöhe gefährden, werden Maßnahmen getroffen, um den Gewinn zu steigern. Das betrifft die Absatzmenge. den Preis und die Marge. Reicht das alleine nicht, werden auch die Kosten reduziert. Wo möglich und sinnvoll, sofern dadurch die Zielerreichung nicht blockiert wird.

Dabei wird nicht auf Sicht gefahren, im Sinne von „jetzt warten wir mal noch drei Monate, um zu sehen wie es sich entwickelt“, sondern die Entscheidungen werden jetzt getroffen und umgesetzt. Denn in einer Krise – wie wir sie derzeit erleben – gilt Murphy´s Gesetz: es kommt meist schlimmer, als man denkt.

Ziel. Absatz. Kosten. Diese drei Stellschrauben funktionieren immer, in guten wie in schlechten Zeiten.

Abbildung: Auch in schweren Zeiten heißt es Balance zu halten.

Die Brandlöscher

Wer sich Unternehmen in der aktuellen Krise anschaut, wird feststellen, dass sich viele enorm ins Zeug legen und dennoch kaum vom Fleck kommen. Geschäftsführer, Vorstände und Inhaber werden zusehends zu Feuerwehrleuten, die nur noch Brände löschen und von einem Brandherd zum nächsten eilen. Das Schlimme: sie finden nicht selten Gefallen daran. Weil es wirkt und Ergebnisse zeigt. Doch die Strategie bleibt dabei auf der Strecke.

Wer ständig selbst Brände löscht, hat zwei Probleme: Erstens eine etwas operativ ausgelegte Unternehmensführung, zweitens einen fehlenden, kompetenten Unterbau. Zwei Eigenschaften, die gewinnstarke Unternehmen vermeiden.

Beispiel gefällig? Deutschlands Vorzeigeunternehmer Wolfgang Grupp (Trigema) hat sich kürzlich beschwert, dass sich die Energiekosten seines Unternehmens mittlerweile verzehnfacht hätten. Woraufhin ihm ein anderer Unternehmer entgegnete: er solle jetzt nicht jammern, schließlich sei das der Preis seiner kurzfristigen, auf Gewinnmaximierung ausgerichteten Energie-Einkaufspolitik. Die habe in der Vergangenheit funktioniert und ihm gute Gewinn ermöglicht. Doch jetzt würde sie kippen. Sein eigenes Unternehmen habe stets langfristige Verträge abgeschlossen, dabei sicher in der Vergangenheit etwas mehr bezahlt, doch jetzt würde er davon profitieren. Daher könne sich sein Unternehmen jetzt auch auf die geplanten Projekte und Investitionen konzentrieren und lasse sich nicht vom Kurs abbringen.

Fazit
So manches Problem der Gegenwart hat seine wahren Ursachen in der eigenen Vergangenheit und wäre vermeidbar oder zumindest besser beherrschbar gewesen. Unternehmen, die sich die Zeit nehmen – im Rahmen des Risikomanagements – dieses Thema richtig aufzuarbeiten, werden hier einen großen Schritt vorankommen. Doch erfahrungsgemäß – und hier schließt sich dann der Kreis wieder – werden auch das nur knapp 10 % der Unternehmen tun.

Doch niemand hindert uns daran, diese Nabelschau zu machen. Jetzt sind die Wunden noch frisch und tun weh. Je länger wir warten, umso weniger schlimm werden sie erscheinen und wir lernen nichts daraus. Machen Sie daher nicht den gleichen Fehler wie die große Mehrheit. Nutzen Sie den Moment. Jetzt.

 

Wenn Sie Ihr Unternehmen nach vorne bringen, bringen Sie auch Deutschland nach vorne

Und jetzt sind Sie dran! Nutzen Sie diese Erkenntnis für Ihre Wertschöpfung. So bleiben Sie am Ball und steigern Ihren Gewinn. Und Sie bringen Ihr Unternehmen auf diese Weise weiter nach vorne. Noch weiter. Wir brauchen starke Unternehmen. Viele starke Unternehmen machen auch Deutschland stark.