Skalieren statt stagnieren

Paradoxe Wachstumswege

Paradoxes Wachsen bezieht sich auf die Idee, dass Unternehmer manchmal außergewöhnliche und unerwartete Wege einschlagen müssen, um erfolgreich zu sein. Statt sich auf herkömmliche Methoden zu verlassen, denken diese Unternehmer weiter und suchen nach innovativen Lösungen, um ihre Ziele zu erreichen.

Abbildung: Auch paradox: Wo ein Fliegenpilz ist, ist meist ein Steinpilz in der Nähe

Fallbeispiel: Der Spediteur als Finanzier

Ein weitgehend unbekanntes Beispiel für paradoxes Wachsen und zugleich ein Paradebeispiel ist folgendes. Während der Finanzkrise verschoben die Kunden eines Logistikanbieters reihenweise ihre Projekte, sprich den Bau von größeren Lagerhallen.

Der eigenkapitalstarke Unternehmer analysierte die Situation und brachte es ganz einfach auf den Punkt: „Meinen Kunden fehlt das Geld, mir nicht.“ Und so sprach er bei seiner Hausbank vor, ob sie seinen handverlesenen Kunden nicht einen speziellen Kredit anbieten könnte. Zugleich bot er auch an, hierfür zu bürgen. Die Bank, ebenfalls froh, in der Krise Geschäfte zu machen, willigte ein und entwarf ein entsprechendes Angebot.

So konnte der Unternehmer doch noch einige Aufträge während der Krise realisieren und kam mit einem leichten blauen Auge davon. Seine Kunden verfügten nun, dank dieser unkonventionelle Maßnahme, über Logistikzentren und konnten sofort durchstarten als der Spuk der Krise wieder vorüber war. So hatten sie echte Wettbewerbsvorteile im Vergleich zu anderen Unternehmen, die sich natürlich auch im Umsatz und Gewinn positiv auswirkten.

Klar, dass ihm diese Kunden auch langfristig bleiben – denn diese Heldentat vergisst so schnell niemand.

Die Haltung bestimmt das Handeln

Der Unternehmer dachte auch zum Zeitpunkt der Krise unaufgeregt und logisch. Und er behielt sein Werteverständis als Unternehmer, das da lautete: Als Unternehmer ist es meine ureigenste Aufgabe die Probleme meiner Kunden zu lösen. Solange ich mein Unternehmen dadurch nicht gefährde.

Er hat also einmal mehr nur konsequent gedacht und entsprechend gehandelt. Mutig, entschlossen, unkonventionell, dem mittelfristigen Erfolg verpflichet. Was sich so einfach liest, ist tatsächlich doch eher die Ausnahme.

Persönliches Engagement als Schlüssel zum Erfolg

Eine entscheidende Erkenntnis aus dem Konzept des paradoxen Wachstums ist, dass persönliches Engagement oft der Schlüssel zum Erfolg ist. Das heißt, dass diese Wege zuerst das Gespräch zwischen Unternehmenslenkern erfordern. Auf Augenhöhe. Im Sinne von „Ich habe mir da was gedacht, wollen wir das mal ausprobieren und dann feinjustieren?“ Erfahrungsgemäß springt das Gegenüber hier immer leicht auf. Meist per Handschlag.

Wenn sich dieser Prototyp dann als Lösung bewährt, kann es später auch in Serie gehen, Und dann übernimmt es wieder der Verkauf. Doch am Anfang steht das Gespräch zwischen den Unternehmenslenkern.

Was können Sie tun?

Gehen Sie gedanklich einen großen Schritt weiter, bei der Frage, wie Sie Ihrem Kunden noch helfen könnten. Diskutieren Sie Ihren Ihren Vorschlag mit einem ihrer besten Kunden. Und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich daraus eine Lösung entwickeln, die Sie zunächst als Prototyp und später als „Serien“-Modell anbieten werden.

Fazit

Paradoxes Wachsen bietet Unternehmen die Möglichkeit, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege zum Erfolg zu beschreiten. Es erfordert Mut, Entschlossenheit und einer klaren Haltung seitens des Unternehmensleiters. Doch auf diese Weise können Unternehmen langfristiges Wachstum und Erfolg erreichen – über neue Wege.

 

Nachhören im Podcast

In unserem Podcast „Glanz & Grauen – für einen starken Mittelstand“ können Sie diese Folge ausführlicher anhören. Entweder bei Spotify & Co. oder gleich direkt auf unserer Podcast-Website: Glanz & Grauen

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