Mitarbeiter zu Spitzenleistungen bewegen

Coach the Coach. 

Heute tauchen wir in die Psychologie ein und legen uns gedanklich auf die berühmte Couch beim Psychologen. Unser Ziel: Die soziale Kompetenz von Führungskräften zu verbessern und damit die Unternehmenskultur nachhaltig zu stärken.

Abbildung: 50 % der Mitarbeiter sind wechselwillg

Die aktuelle Lage in Deutschland

In Deutschland sehen wir einige interessante Phänomene: Rund 50 % der Mitarbeiter* sind wechselwillig, wir diskutieren die 4-Tage-Woche trotz Fachkräftemangels, und der Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft, wird oft unterschätzt. Daher gilt es die Attraktivität und Anziehungskraft der Unternehmen zu steigern, um ganz generell die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern. Und die Lust am und auf´s Unternehmen zu steigern. Denn hier scheint einiges im Argen zu liegen.

Der Kreislauf von Einstellung, Verhalten und Wirkung

Ein zentrales Konzept, das wir als Erstes betrachten, ist der Kreislauf von Einstellung, Verhalten und Wirkung. Dieser Kreislauf beeinflusst unser Handeln meist unbewusst. Nehmen wir zum Beispiel an, du triffst auf eine Kreuzotter. Deine Einstellung sagt dir: „Gefahr!“ Dein Verhalten: „Stehen bleiben, beobachten, zurückgehen.“ Die Wirkung: „Du bleibst unversehrt.“ Da uns dieser Mechanismus vor Schaden bewahrt hat, lernen wir daraus. Er festigt unsere Einstellung. Dieses Grundprinzip liegt allen unseren Handlungen zugrunde. 24 Stunden, 7 Tage die Woche, ob bewusst, oder unbewusst ist, oder absichtlich oder unabsichtlich, ob wir wollen oder nicht.  

Im Unternehmenskontext zeigt sich dieser Kreislauf beispielsweise, wenn ein Mitarbeiter sich ungerecht behandelt fühlt und daraufhin häufiger krank ist. Um solche negativen Auswirkungen zu vermeiden, ist es wichtig, die zugrunde liegende Einstellung des Mitarbeiters zu verstehen und zu ändern.

Da die Einstellung nicht immer offensichtlich ist, geht der Weg rückwärts: was ist das Ergebnis eines Verhaltens? Ud welche Einstellung hat wohl zu diesem Verhalten gefühlt?

Erfahrene Führungskräfte greifen diesen Zusammenhang behutsam auf, suchen das Gespräch und sensibilisieren durch vorsichtige, nicht wertende Fragestellungen, auf diese Weise die Mitarbeiter. 

Die vier Stufen des Selbstwertgefühls

Um das Verhalten von Mitarbeitern noch besser zu verstehen, lohnt es sich, das Konzept der vier Stufen des Selbstwertgefühls nach Alfred Adler zu betrachten. Je stärker das Selbstwertgefühl – immer aus der subjektiven Sicht des Betroffenen – beinträchtigt erscheint, umso stärker ist er bemüht es in irgendeiner dieser vier Stufen auszugleichen. 

 – Aufmerksamkeit: Jemand versucht ständig im Mittelpunkt stehen. Das können z.B. Krankheiten, Unpünktlichkeiten, häufige Fehler, oder auch aussergewöhnliche Hobbies sein. 

– Rechtfertigung: Fehler werden anderen oder den Umständen zugeschrieben.

– Rache/Vergeltung: Materielle oder immaterielle Schäden als Vergeltung für empfundene Ungerechtigkeiten.

– Rückzug: Kündigung oder innere Kündigung.

Führungskräfte sollten diese Stufen im Hinterkopf behalten, um beser auf die empfundene Situation der Mitarbeiter eingehen zu können. Die Lösung liegt immer in der Stärkung des Selbstwertgefühls. Dazu zählt z.B. das Vermitteln, wie wichtig der Beitrag des Mitarbeiters zum Gelingen des Ganzen ist, ebenso wie der anerkennende Schulterklopfer.  

Die Maslowsche Bedürfnispyramide

Das dritte nützliche Werkzeug ist die Maslowsche Bedürfnispyramide, mit ihren fünf Stufen: 

– Physiologische Bedürfnisse: Nahrung, Überleben. Klingt altbacken. Doch die mit Lebensmitteln gefüllten to-go Automaten hatten währnd Corona Hochkonjunktur. Und auch Obstkorb der Startups ist längst Kult geworden.

– Sicherheitsbedürfnisse: Dach über dem Kopf, Arbeitsplatzsicherheit, festes geregeltes Einkommen, klares Aufgabengebiet.

– Soziale Bedürfnisse: Zugehörigkeit, Familie, Freunde.

– Wertschätzungsbedürfnisse: Erfolg, Ansehen.

– Selbstverwirklichung: Persönliche Entfaltung.

Je besser Führungskräfte diese Bedürfnisse bei ihren Mitarbeitern bedienen, desto höher ist deren Motivation und Leistungsbereitschaft. Doch im Alltag unterschätzen wir oft diese Bedürfnisse und das rächt sich dann früher oder später. 

Was können Sie tun?

Was können Sie nun konkret tun, um die soziale Kompetenz zu steigern und eine positive Unternehmenskultur zu fördern? 

Gespräche suchen: Regelmäßige und offene Gespräche mit den Mitarbeitern führen, um deren Einstellungen und Bedürfnisse zu verstehen.

Empathie zeigen: Verständnis für die individuellen Herausforderungen und Gefühle der Mitarbeiter aufbringen.

Bedürfnisse erfüllen: Die Bedürfnisse der Mitarbeiter gemäß der Maslowschen Pyramide bedienen.

Selbstreflexion: Die eigene Einstellung hinterfragen und anpassen, um als Vorbild zu dienen.

Fazit

Die soziale Kompetenz von Führungskräften ist entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Durch das Verständnis und die Anwendung der Konzepte von Einstellung, Verhalten und Wirkung, der Stufen des Selbstwertgefühls und der Maslowschen Bedürfnispyramide stehen Führungskräfte Wege zur Verfügung, ihre Mitarbeiter besser zu unterstützen und motivieren. 

Wenn Sie mehr über dieses Thema erfahren möchten, empfehlen wir die Teilnahme an einem unserer Webinare. Melden Sie sch einfach bei uns, um Sie vorzumerken.

Nachhören im Podcast

In unserem Podcast „Glanz & Grauen – für einen starken Mittelstand“ können Sie diese Folge ausführlicher anhören. Entweder bei Spotify & Co. oder gleich direkt auf unserer Podcast-Website: Glanz & Grauen

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Titelbild: engin akyurt by unsplash
Textbild: stocksnap by pixabay
*Quelle: https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/arbeitsmarkt-fast-die-haelfte-der-beschaeftigten-wollen-job-wechseln/29052238.html