Trotz Flaute neue Aufträge bekommen

Der Huckepack. 

Gemeinhin wird mit Huckepack das Tragen einer Person auf dem Rücken einer anderen Person bezeichnet. Doch die Vorgehensweise ist beispielsweise auch von den Transportflügen des Space-Shuttles auf einer Boing 747 bekannt. Und jetzt, in

der aktuellen wirtschaftlichen Situation erlebt dieses Modell eine Renaissance. 

Warum? Während mehr und mehr Unternehmen unter massiven Nachfrageeinbrüchen leiden, sehen sich andere vor Anfragen und Aufträgen nicht mehr hinaus. Sie sind auf Monate ausgelastet und können aktuelle Anfragen kaum oder nicht mehr bearbeiten. Während den einen also die Kapazitäten fehlen, haben die andere welche über.

Unternehmer, die über ihren Schatten springen, können sich hier unter Umständen völlig neue Möglichkeiten erschließen. Möglichkeiten, die auch langfristig das aktuelle Geschäftsmodell erweitern. Denn was es nützt es derzeit, Marktführer in einem Bereich zu sein, wenn die Kunden nicht mehr ordern? Dann müssen einfach andere Lösungen her.


Not macht erfinderisch

Kürzlich fiel mir ein Unternehmen auf, das seinen Stammkunden, und natürlich auch interessierten Neukunden, einen neuartigen Essensautomat für frisches, gesundes und preiswertes Essen anbot.   Ein Produkt, das nichts mit dem eigentlichen Geschäftsmodell des Kunden zu tun hat. Der Kunde, der den Automaten bei sich aufstellt, muss nur den Platz zur Verfügung stellen und die Stromkosten übernehmen. Die Einnahmen, die über den Verzehr entstehen, werden hälftig geteilt. Die Lösung erzeugt viele Gewinner: Der Konsument bekommt ein neuartiges Speisenangebot, vielleicht sogar in einem unterversorgten Gewerbegebiet. Das Unternehmen, das den Automaten aufstellt, hat kein Risiko und keine Investitionen, sondern nur zusätzlichen Cash. Das Unternehmen, das den Automaten vertreibt, erhält Mehreinnahmen und der Hersteller verkauft mehr Automaten. – WIN-WIN auf allen Seiten. Solche Lösungen entstehen unter Druck.

 

Abbildung: Kuka kooperiert mit Flexfactory auf dem Feld „production as a service“. Bild: kuka

Gewinnbringende Kapazitäts-Kooperationen

Der Blick auf die aktuelle Situation zeigt: die, die leiden, haben freie Kapazitäten und die, die vor Aufträgen stöhnen, bräuchten mehr Kapazitäten.

Drei Arten von Kooperationen machen daher gerade jetzt besonders viel Sinn.

 – Alle Arten von Vertriebspartnerschaften, wie beispielsweise gerade vorgestellt. Was könnten Sie Ihren Kunden Gutes tun, bzw. wem nutzen Ihre guten Kundenkontakte?

 – Kapazitätspartnerschaften. Wie können Sie Ihre freien Kapazitäten nutzen, um anderen Unternehmen aus der Patsche zu helfen. Die Kapazitäten können sich auf Produktionskapazitäten, doch auch genauso auf Lagerfläche, Büroräume oder Transportmittel und Logistik beziehen.

Know-how-Partnerschaften. Aktuell wachstumsstarke Unternehmen freuen sich, wenn Sie sie im Einkauf, in der Auftragsbearbeitung und auch im Personalwesen unterstützen. Denken Sie dabei in Richtung „Know-how as a Service“.

Sofern Ihnen nun der eine oder andere Gedanke fremd und sehr weit weg vorkommt: Ende der 80-er und zu Beginn der 90-er Jahre hatten wir das schon einmal in ähnlicher Form bei der Wiedervereinigung. Und aktuell beschäftigen sich bereits einige, besonders innovative Unternehmen genau damit: „Everything as a Service“. 

Insofern können Sie gerade jetzt auch selbst Teil dieser Entwicklung werden und sie zu Ihrem Nutzen für sich selbst vorantreiben.

 

Wenn Sie Ihr Unternehmen nach vorne bringen, bringen Sie auch Deutschland nach vorne

Und jetzt sind Sie dran! Nutzen Sie diese Erkenntnis für Ihre Wertschöpfung. So bleiben Sie am Ball und steigern Ihren Gewinn. Und Sie bringen Ihr Unternehmen auf diese Weise weiter nach vorne. Noch weiter. Wir brauchen starke Unternehmen. Viele starke Unternehmen machen auch Deutschland stark. 🧲

Bildquelle Space Shuttle: http://www.dfrc.nasa.gov/Gallery/Photo/STS-114/HTML/EC05-0166-37.html