So lösen Sie das Problem

Die Nicht-Entscheider. 

Es gibt sie in jedem Unternehmen: Mitarbeiter, die ständig erzählen, wie viel sie zu tun haben und dabei fast nichts erledigt bekommen. Früher erkannte man sie leichter: es waren die mit dem vollen Eingangskörbchen auf dem Tisch.

Gut versteckt und ausredenstark

Heute lässt sich alles auf dem Rechner verstecken und hin- und herschieben. Doch das Problem bleibt das gleiche. Die Dinge werden nicht erledigt oder mit der heißen Nadel gestrickt, so dass sie nachbearbeitet werden müssen. Die Vorgesetzen kritisieren dann meist das einzelne Ereignis, übersehen jedoch den größeren Zusammenhang. Denn die Mitarbeiter machen das weder bewusst noch absichtlich. Sie trauen sich selbst keine Entscheidung zu treffen, was als nächstes zu bearbeiten ist, weil sie die Sorge haben, einen Fehler zu machen und damit weniger beliebt oder angesehen zu sein. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

✔️ die Sorge, falsche Prioritäten zu setzen;

✔️ mangelnde fachliche Kompetenz für die Aufgabe;

✔️ mangelnde soziale Kompetenz, sofern Dritte ins Boot geholt werden müssen.

Also beschäftigt man sich lieber mit den Dingen, die einem mehr liegen, während der Stapel immer größer wird. Werden Vorgesetzte oder Kollegen dann mürrisch, sind folgende Reaktionen der Standard:

⁉️ „Was soll ich denn noch alles machen.“

⁉️ „Sehen Sie nicht, was bei mir los ist.“

⁉️ „Kein Wunder, wenn dann mal was schief geht.“

So hält sich der Mitarbeiter Kritik vom Leib und redet das Problem auch vor sich selbst schön.

Rechnet man den betriebswirtschaftlichen Schaden, der durch die Nicht-Entscheider in den Unternehmen entsteht, hoch, wird einem vermutlich ganz schwindlig.

Abbildung: Nikes Slogan gilt auch hier

Die Frage ist: Was tun?

Hier haben sich einige Unternehmen etwas Besonderes einfallen lassen: Sie bemühen sich, ihre Unternehmen „angstfrei“ zu führen. Fehler, die möglichst nur einmal gemacht werden sollten, sind Lernchancen. So muss sich niemand mit seiner Sorge, einen Fehler zu machen, verstecken oder kasteien. Das Schwierige bei „angstfreien Unternehmen“: auch die Fehler, die viel Geld kosten, die beispielsweise die Produktentwicklung oder Marktbearbeitung zurückwerfen, zählen dazu. Erst, wenn ein Unternehmen auch mit diesen schweren Fehlern souverän umgeht, beginnen die Mitarbeiter an das angstfreie Miteinander zu glauben. Und dann trägt das System kostbare Früchte: weniger Konflikte, hohe Geschwindigkeit in der Umsetzung, ein deutliches Mehr an Innovationen. Mehr Markterfolg.

Als der FC Bayern unter Hansi Flick so großartig aufspielte, war unter anderem auch eine Veränderung im Mindset dafür verantwortlich. Thomas Müller erklärte das, in dem ihm eigenen Stil, sinngemäß: „Früher haben wir zum anderen „du Depp“ gesagt, wenn er den Ball unpräzise schoss und verlor. Heute sehen wir jeden Fehler als Chance, dem Kollegen zu helfen, den Ball sofort zurückzuholen. Für ihn. Mit der Einstellung gehst du ganz anders aufs Feld. Entsprechend hoch ist auch unser Ballbesitz.“

Bildquelle: George Pagan III – unsplash.com

Wenn Sie Ihr Unternehmen nach vorne bringen, bringen Sie auch Deutschland nach vorne

Und jetzt sind Sie dran! Gehen Sie den Nicht-Entscheidern „an den Kragen“. Bringen Sie Ihr Unternehmen auf dieser Weise weiter nach vorne. Noch weiter. Wir brauchen starke Unternehmen. Viele starke Unternehmen machen auch Deutschland stark. 🧲