Die Gemeinkostenanalyse steigert den Gewinn von Unternehmen
Den Gewinn steigern

Die Gemeinkostenwertanalyse. 

 

Den Gewinn steigern! Wir soll das gehen? Dazu werfen wir einen Blick auf ein Instrument, das Unternehmen dabei helfen kann, ihre Gewinne zu steigern, selbst in Zeiten sinkender Nachfrage. Die Rede ist von der Gemeinkostenwertanalyse.

Abbildung: Was passiert, wenn die Ziele um 20 % geändert werden? Plus / Minus.

Die Krise der 90-er

In den späten 80er Jahren war die deutsche Wirtschaft durch den Aufschwung der japanischen Exportindustrie stark betroffen. Besonders die Automobilbranche litt, da japanische Autos günstiger, qualitativ hochwertiger und im Design wettbewerbsfähig waren. Infolgedessen begannen Unternehmen, ihre Produktivität zu steigern, um trotz sinkender Nachfrage und Preise wettbewerbsfähig zu bleiben und Gewinne zu erzielen. Wie gelang es Unternehmen nun, den Gewinn zu steigern?

Die Gemeinkostenwertanalyse

Die Gemeinkostenwertanalyse war ein Verfahren, das in dieser Zeit auftauchte. Es mag bei einigen Hörern Unbehagen auslösen, da es oft mit Personalabbau verbunden war. Doch ursprünglich war es als Mittel zur Umverteilung gedacht. Die Idee war, Einsparungen an einer Stelle zu erzielen und sie an anderer Stelle sinnvoller einzusetzen. Ein sehr konstruktiver Ansatz, der leider oft missverstanden wurde.

1991, als Hits wie „Bacardi Feeling“ und „Winds of Change“ die Charts anführten, war ich als junge Führungskraft in einem Unternehmen tätig, das die Gemeinkostenwertanalyse durchführte. Externe Berater erhielten die Aufgabe, die Aktivitäten und Ziele jedes Mitarbeiters und jeder Abteilung zu analysieren. Anhand dieser Daten konnten nun Einsparungs- und Umverteilungsziele festgelegt.

Die Geschäftsleitung traf sich dann mit den Beratern, um zu entscheiden, wie die Ressourcen zukünftig verteilt werden sollten. Der Prozess war nicht konfliktfrei, aber letztendlich gelang es, das Einsparpotenzial von 20 % zu erreichen. 10 % davon nutzen die Geschäftsführer, um es in andere, zukunftsträchtige Bereich zu investiert und somit dort auch personell aufzustocken. So, dass die Mitarbeiter dorthin, mit ähnlichen, aber neuen Aufgaben wechseln konnten. 10 % wurden tatsächlich abgebaut. Wobei dies relativ sozial verträglich über natürliche Fluktuation und großzügige Abfindungen über die Bühne ging. 

Die Maßnahme führte zu einem erheblichen Gewinnanstieg. Einerseits durch die tatsächlichen Einsparungen, anderseits durch die neuen Umsätze aus den anderen, zukunftsträchtigen Bereichen.

So könnte auch heutzutage die Gemeinkostenwertanalyse Unternehmen dabei helfen, ihre Gewinne zu steigern. Indem sie sich Ziele setzen, um Kosten um 10 % zu senken und Ressourcen um 10% umzuverteilen, können sie ihre Effizienz steigern und Wettbewerbsvorteile erzielen.

Natürlich sollten diese Ziele an den aktuellen Zustand eines Unternehmens angepasst sein. Bei einem Unternehmen, das gerade ein Optimierungsprozess hinter sich hat, sind 10 % eher zu hoch und für einen Restrukturieurngsfall eher zu niedrig. Doch als Faustgröße funktionieren sie in 2/3 der Fälle.

Was können Sie tun?

Gehen Sie als Unternehmenslenker die Bereiche und Abteilungen einzeln durch. Seien Sie ehrlich: was passiert in einen Bereich, wenn Sie die Mittel kürzen? Und, was passieren, kann zusätzliche geleistet werden, wenn die Mittel erhöht würden? So erkennen Sie relativ rasch die Potenziale. Ebenso können Sie das Ganze mit Ihrem Team analysieren und auf diese Weise zusätzliche Fakten erhalten. Und dann gilt es die Erkenntnisse umzusetzen. – Wohlwissend, dass das nicht ohne Einschnitte gehen wird. 

Denken Sie dabei an die starken Unternehmen. Die gestalten diesen Prozess auch proaktiv. Bevor die äußeren Umstände bestimmen, was zu tun ist. 

Fazit: 

Die Gemeinkostenanalyse bietet Unternehmen ein Instrument für ein „sowohl als auch“. Kein einseitiges Cost Cutting, sondern eben auch die Chance, ganz gezielt die Zukunftsbereiche zu identifizieren und finanziell zu fördern. Dabei kann es jedes Unternehmen vorab für sich festlegen, wie hoch es die Ziele setzen möchte und, wo es den Schwerpunkt setzen möchte. Kosten oder Investition? Oder beides.

Nachhören im Podcast

In unserem Podcast „Glanz & Grauen – für einen starken Mittelstand“ können Sie diese Folge ausführlicher anhören. Entweder bei Spotify & Co. oder gleich direkt auf unserer Podcast-Website: Glanz & Grauen

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